Feedbackkultur als Führungsinstrument: Wie regelmäßiges und konstruktives Feedback die Performance von Mitarbeitern steigern kann

Lesedauer: 3 Minuten

Seit einigen Jahren richten sich Unternehmen in weiten Bereichen auf Nachhaltigkeit aus und überschreiben in diesem Zuge ihre vorhandenen Denk- und Handlungsmuster. Hierarchische Führung hat ausgedient und Mitarbeitergespräche sind längst keine einmalige Jahresveranstaltung mehr. Geradlinige, transparente Kommunikation hält Einzug und der Erfolg gibt ihr recht. Regelmäßiges Feedback und wertschätzende [...]

Seit einigen Jahren richten sich Unternehmen in weiten Bereichen auf Nachhaltigkeit aus und überschreiben in diesem Zuge ihre vorhandenen Denk- und Handlungsmuster. Hierarchische Führung hat ausgedient und Mitarbeitergespräche sind längst keine einmalige Jahresveranstaltung mehr. Geradlinige, transparente Kommunikation hält Einzug und der Erfolg gibt ihr recht. Regelmäßiges Feedback und wertschätzende Kritik sind wertvolle Bausteine für den Aufbau einer stabilen Unternehmenskultur. Denn positives und negatives Feedback schafft Klarheit. Doch um eine Feedbackkultur etablieren zu können, sind einige Vorarbeiten notwendig.

Was ist eine Feedbackkultur?

Die deutliche Mehrheit der Arbeitnehmer wünscht sich eine klarere Kommunikation im Unternehmen. Regelmäßiges Feedback vom Vorgesetzten hat einen hohen Stellenwert, denn es liefert die notwendige Orientierung im Arbeitsalltag. Die eigenen Leistungen, aber auch Grenzen werden einschätzbar. So entsteht mehr Sicherheit bezüglich der eigenen Leistung, aber auch Vertrauen in den Arbeitgeber. Doch auch die Möglichkeit, dem Vorgesetzten jederzeit ein Feedback geben zu können und offene Türen vorzufinden, ist Bestandteil einer gelungenen Feedbackkultur. Flache Hierarchien, eine hohe Ansprechbarkeit, verlässliche und gut organisierte Besprechungen – all das sind zwingende Voraussetzungen, die ein Unternehmen schaffen muss, um eine gelungene Feedbackkultur zu etablieren.

Irrelevant ist dabei, ob es sich um spontane Gespräche oder um fest terminierte Unterredungen handelt. Klare und ehrliche Gespräche werden von Mitarbeitern wertgeschätzt, denn sie führen zu weniger Unstimmigkeiten und Unklarheiten und erzeugen eine höhere Zufriedenheit. Dadurch sinkt die Fluktuation, die für jedes Unternehmen ein Problem darstellt, denn in ihrer Gesamtheit über Ausschreibung, Auswahlprozess, Einstellung und Einarbeitung bedeutet eine Neubesetzung immer eine finanzielle Belastung.

Nur wer Feedback erhält, kann persönlich wachsen

Jede Rückmeldung – ganz gleich ob positiv oder negativ – birgt die Chance auf persönliches Wachstum. Anerkennung für eine Leistung motiviert und schafft eine Identifikation der Mitarbeiter mit den Unternehmenswerten. Doch auch negative Kritik – konstruktiv und wertschätzend geäußert – ist ein großer Gewinn für jeden Arbeitnehmer. Denn nur durch Scheitern wird Aufstehen möglich und in der Folge Charakterstärke und Wachstum.

Eine starke Feedbackkultur schafft eine produktive Fehlerkultur

Wenn die eigene Leistung gesehen und anerkannt wird, motiviert der persönliche Erfolg für den weiteren Einsatz im Sinne des Unternehmens. Doch niemand ist immer perfekt und jeder macht Fehler. Diese ausschließlich als Versagen zu betrachten und dies auch von Vorgesetzten gespiegelt zu bekommen, war in unserem Kulturkreis viel zu lange der Regelfall. Doch Zeiten ändern sich und immer mehr Unternehmen haben erkannt, wie viel Potenzial aus Krisen entstehen kann, wenn man sie richtig angeht. Fehler sind wichtig, denn das Learning ist prägender als jeder Erfolg. Fehler sind eine Chance für persönliches Wachstum. Wer vom Vorgesetzten motiviert und nicht kleingemacht wird, zeigt oft erstaunlichen Drive und eine höhere Lösungsorientierung. Kritisches Feedback, dass darauf aufbaut, dass Mitarbeiter scheitern dürfen, setzt einen Impuls für neue Ideen und pusht Innovation.

Feedbackkultur im Unternehmen flexibel ausrichten

Regelmäßige Abstimmungen und Rückmeldungen zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem sind relevant und tragen dazu bei, unnötige Schleifen im Unternehmensalltag zu vermeiden. Doch jeder Mitarbeiter hat unzählige weitere Schnittstellen. Mit den Kollegen innerhalb der Abteilung, in verschiedenen Teams oder mit den Kunden. Auch hier ist eine klare und transparente Kommunikation die Voraussetzung für effiziente Abläufe. Sie gestalten sich in jedem Unternehmen anders. Aus den unterschiedlichen Konstellationen – abteilungsintern oder abteilungsübergreifend – resultiert ein situationsabhängiger Feedbackbedarf.

Vorteile einer ausgeprägten Feedbackkultur im Team

Wertschätzende und vor allem ehrliche Kommunikation innerhalb eines Teams ist essenziell für das inhaltliche, aber auch für das persönliche Vorwärtskommen eines Mitarbeiters. Durch regelmäßiges Feedback werden inhaltliche Unklarheiten schneller erkannt und beseitigt. Es kommt in der Folge zu weniger Störungen und Frustration wird vermieden. Die Stimmung innerhalb des Teams wird durch die gesteigerte Transparenz deutlich verbessert, weil Vertrauen entsteht. In die Arbeitsweise der anderen, aber auch in die eigene Leistung. Wo Kritik geäußert werden darf, entsteht echter Austausch, der zu mehr Kreativität und produktiveren Lösungen führt.

Feedback – der unterschätzte Allrounder

Feedback macht vieles möglich. Es schafft starke Mitarbeiter, die ihre Rolle und ihr Potenzial kennen, die Entscheidungen mittragen, weil sie sie nachvollziehen können und die sich im Unternehmen wohlfühlen. Feedback schafft Vertrauen – in sich selbst, aber auch in den Arbeitgeber. Konstant wahrgenommene Mitarbeiter identifizieren sich mit den Werten ihres Unternehmens, denken zielgerichteter und schätzen das echte Miteinander.

Hinweis zum Beitrag: Aus Gründen der Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.